Gottesdienst

In der Feier der heiligen Messe zeigt die Gemeinde Jesu ihre Zusammengehörigkeit, verehrt und lobt sie Gott, den Vater, seinen Sohn Jesus Christus, den Heiligen Geist, die heilige Jungfrau Maria und alle Heiligen und Patrone. Auf der Grundlage der Heiligen Schrift ist das Kirchenjahr- wie das zeitliche Jahr auch – in verschiedene Abschnitte unterteilt. Innerhalb dieser Abschnitte variiert die Gestaltung der heiligen Messe.
Für jene, die mit der katholischen Liturgie nicht gut vertraut sind, äußern sich die Unterschiede vor allem optisch: in den verschiedenen Farben der Messgewänder des Priesters, in der wechselnden Ausschmückung des Kirchenraumes oder auch akustisch in der Wahl der Musik.

Wer die Gottesdienste über längere Zeit besucht, erkennt aber, dass unabhängig vom Kirchenjahr, also gleich, ob nun Advent, Weihnachten, Fastenzeit oder Ostern gefeiert wird, der Kern der heiligen Messe immer der gleiche ist. Er hat vier Elemente: Eröffnung, Wortgottesdienst, Eucharistiefeier und Entlassung. Im Rahmen dieser Internetseite beschränkt sich die Einführung in die Feier der heiligen Messe auf eben diesen immer gleichbleibenden Kern im Verlauf eines „gewöhnlichen“ Gottesdienstes.

Teil 1 – Eröffnung

Der Einzug, auch Prozession, erfolgt bei gewöhnlichen Gemeindemessen aus der Sakristei direkt in den Altarraum. Bei Festgottesdiensten und Hochämtern (z. B. Ostern) zieht die Prozession, je nach Größe und Bauart der Kirche, oft durch das Hauptportal ein.

Wahlweise wird bereits während des Einzugs oder im Anschluss daran von der Gemeinde oder dem Kirchenchor ein Lied gesungen. Der Priester verehrt den Altar und begrüßt danach die Gemeinde, ggf. mit eigenen Worten zur Einführung in die Messe.

Es folgen das Schuldbekenntnis („Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen…“) und die Kyrie-Rufe („Herr, erbarme dich…“).

Das Gloria ist nur an den Sonntagen außerhalb der Advents- und Fastenzeit, an Hochfesten und anderen festlichen Gottesdiensten Bestandteil der Messe.
Nach dem Gloria – oder im Anschluss an die Kyrie-Rufe – folgt das Tagesgebet durch den Priester.

Teil 2 – Wortgottesdienst

Der Wortgottesdienst beginnt mit der ersten Lesung, die von einem Lektor vorgetragen wird. Sie ist Bestandteil jeder heiligen Messe, wie auch der darauf folgende erste Zwischengesang. Der ersten Lesung kann bei gewöhnlichen Gottesdiensten eine zweite Lesung folgen, was aber allgemein eher unüblich ist.

Die zweite Lesung wird meist nur bei Festgottesdiensten und Hochämtern vorgetragen. Ihr folgt als zweiter Zwischengesang der Hallelujaruf oder ein anderer Gesang.

Nach einer kurzen Stille tritt der Priester an den Altar, verneigt sich und geht danach zum Ambo, um das Evangelium zu verkünden („Aus dem heiligen Evangelium nach…“). Die Gemeinde antwortet, während sie sich auf Stirn, Mund und Brust bekreuzigt („Ehre sei dir, o Herr“).

Nach dem Evangelium endet der Priester mit dem Zuruf („Evangelium unseres Herrn Jesus Christus!“). Die Gemeinde antwortet („Lob sei dir Christus!“). An Sonntagen, Hochfesten und anderen festlichen Gottesdiensten folgt hier die Homilie (die Predigt) und danach das Credo (das Glaubensbekenntnis).

Fällt das Credo weg, schließen sich die Fürbitten direkt an die Predigt an.

Teil 3 – Eucharistiefeier

Die Eucharistiefeier mit der Gabenbereitung, die durch Akolythen (Ministranten) erfolgt. Sie bringen den Wein, der in der Wandlung in das Blut Christi gewandelt wird, und das Brot, das in den Leib Christi gewandelt wird, zum Altar.

Die Gabenbereitung wird in der Regel von Gesang oder einem Orgelspiel begleitet. Das Herbeibringen der Gaben, oder in alter Bezeichnung auch Opfergang genannt, wird heute durch die Sammlung der Geldkollekte während der Gabenbereitung ersetzt. Sie ist für die Bedürfnisse der Kirche und der Armen bestimmt.

Nach der Gabenbereitung beginnt die Zurüstung des Altares durch den Priester, bei der er die Gaben für die Wandlung vorbereitet. Diese schließt mit der Händewaschung, die den Priester von seinen Sünden reinigt.

Der Gemeinde zugewendet, spricht der Priester das Gabengebet mit der Bitte an Gott, den Herrn, dass die ihm gebrachten Gaben gefallen und er sie annehme.

Teil 3.1. Hochgebet

Mit dem eucharistischen Hochgebet erreicht die Eucharistiefeier ihren Höhepunkt.

Zu Beginn des Hochgebets spricht der Priester die Präfation („Der Herr sei mit euch…“, „Erhebet die Herzen…,“ „In Wahrheit ist es würdig und recht,…“), der das zusammen mit der Gemeinde gesprochene oder gesungene Sanctus („Heilig, heilig, heilig…“) folgt.

An das Sanctus schließt sich die heilige Wandlung an. Dabei wird das Brot in den Leib Christi gewandelt („Nehmet und esset alle davon…“) und der Wein in das Blut Christi gewandelt („Nehmet und trinket alle daraus…“).Die Gemeinde kniet vom Beginn der Wandlung an bis zum „Amen“ („Durch ihn und mit ihm und in ihm…“, „Amen.“).

Teil 3.2. Kommunion

Der Wandlung der Gaben in den Leib und das Blut Christi schließt sich die heilige Kommunion mit dem Vater unser als Eröffnungsgebet an („Vater unser im Himmel…“), und daran das Friedensgebet („Der Herr hat zu seinen Aposteln gesagt…“, „Der Friede des Herrn…“). Dem Friedensgebet kann die Aufforderung zu einem Zeichen des Friedens und der Versöhnung (Händedruck) in der Gemeinde folgen. Danach wird die Brechung des Brotes (Agnus Dei) vorgenommen. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nimmt die Gemeinde an der Brotbrechung nicht mehr kniend sondern stehend teil. Der Kommunionspendung geht die Einladung zur Teilnahme durch den Priester voraus („Seht das Lamm Gottes…“, „Herr, ich bin nicht würdig…“). Wenn der Priester und die Mitwirkenden des Altarraums die Kommunion empfangen haben, wird sie an die Gemeinde ausgeteilt, die sich dafür zum Altar begibt. Meistens wird nur die Hostie („Der Leib Christi“) empfangen, seltener auch der Kelch („Das Blut Christi“). Beide Male antwortet der Kommunikant mit „Amen“.

Die Kommunionspendung kann mit Gesang oder Orgelspiel begleitet werden. Nach der Kommunion reinigt der Priester am Altar die Gefäße, sofern dies nicht aus besonderen Gründen erst nach der Messe geschieht.

Dem Anlass des Gottesdienstes entsprechend können zu Besinnung und Dankhymnus ein Dankpsalm oder ein Loblied gesungen werden. Aber auch ein stilles Gebet ist möglich. Im vom Priester gesprochenen Schlussgebet („Barmherziger Gott, du hast uns alle mit dem Brot des Himmels gestärkt…“) findet die Kommunionfeier ihren Abschluss.

Teil 4 – Entlassung

Sind der Gemeinde noch kurze Vermeldungen und Hinweise mitzuteilen, werden diese vor dem Segen und der Entlassung eingefügt.

Entfallen diese, folgt der Segen direkt („Der Herr sei mit euch…“, „Es segne euch…“) und nach ihm die Entlassung („Gehet hin in Frieden…“) durch den Priester.

Die Gemeinde antwortet („Dank sei Gott dem Herrn…“) und erwartet stehend den Auszug der Prozession, der von Orgelspiel oder Gesang begleitet werden kann. Damit ist die heilige Messe beendet.